CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Magnetic Sound Machine - Chances & accidents
(53:15, Lizard Records, 2010)

Diese Band hatte ich über ihr letztes Album kennen gelernt, auf dem sie ihre Interpretation des Camel Klassikers "The snow goose" vorstellten. Übrigens eine durchaus gelungene Version. Nun stellte sich natürlich die Frage, wie denn wohl ihr eigenes Material klingen würde. Vor der Coverversion hatten sie bereits zwei Alben veröffentlicht, die ich mir im Anschluss an die Camel-Interpretation zulegte. Und beide Alben überraschen. Ich hätte ja vermutet, dass eine Band, die ein Camel Album komplett neu einspielt, auch selbst Musik in diesem Stil spielt oder gar eine Camel Coverband ist. Nein, auf dem vorliegenden Album spielen die Italiener lupenreinen Jazz Rock. Deswegen bin ich zwar im ersten Moment überrascht, aber nicht unbedingt enttäuscht, denn schon der Opener weiß durch enormen Pepp zu überzeugen. Und doch, wenn auch nicht musikalisch, ist ein Bezug vorhanden, denn der Song heißt "Camel trouble". Die meisten Songs sind im 5-6 Minuten Bereich angesiedelt und bieten flott gespielten Jazz Rock. Das ist richtig spritzig und macht Spaß, was das Quintett (Gitarre + Bass + Schlagzeug + Tasten + Saxophon / Flöte) hier anbietet. Der letzte Song ist dann tatsächlich mit Gesang. Er hat den vielversprechenden Titel "Every one can sing a jazz rock song under the shower". Offensichtlich. Lustig, diese Italiener!

Jürgen Meurer



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