CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Fontarabie - Fontarabie
(44:39, Privatpressung, 2013)

Ein kanadischer Musiker namens Julien Mineau ist hauptverantwortlich für dieses Album. Er hatte einige Kompositionen angesammelt, die nicht so recht zur Ausrichtung seiner bisherigen Band Malajube passten, und so entschied er sich, dies unter einem eigenen Projektnamen anzugehen. Das Album lebt vom vorhandenen Gegensatz von teils sehr fragilen Kompositionen und dann sehr bombastischen, pompösen Arrangements. Der französischsprachige Gesang passt sich meist dem fragileren Part an, ist bisweilen beinahe geflüstert oder gehaucht und klingt für mich gelegentlich fast wie ein männlicher Gegenpart zu Mylene Farmer. Die ursprünglichen Kompositionen sind extra noch mal umgeschrieben worden, um auch mehr Celesta (altes Tasteninstrument mit Glockenspiel-ähnlichem Klang) einzubringen, was gut zum Präsentierten passt. Auch wenn manches verträumt klingt, gibt es doch auch abrupt mal schräge Parts. Und eben besagter Pomp, wenn orchestrale Arrangements den Ton angeben. Auch Soundtrackartiges taucht mal auf. Ein insgesamt recht eigenwilliges Album, das mir als Vorabversion vorliegt, das irgendwie nicht so recht in eine bestimmte Schublade gesteckt werden kann.

Jürgen Meurer



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