CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
FalseCoda - Closer to the edge
(40:52, Steel Gallery Records, 2014)
Bei "Closer to the edge", dem Debüt der griechischen Prog Metaller FalseCoda, wollte die Band von Anfang an zeigen, was sie auf dem Kasten hat. Herausgekommen ist ein dynamisch erschlagendes Album, bei dem gleich Vollgas gegeben wird und man merkt, dass die Band einfach jede Menge Ideen unterbringen wollte, die sich seit der Bandgründung im Jahr 2009 aufstauten. Ob Prog Metal in Vollbedienung, Power Metal oder neo-klassische Passagen, alles da, was man für das metallische Brett benötigt. Der Härte- und Komplexitätsgrad ist kontinuierlich hoch, was sich leider im Umkehrschluss negativ auf den strukturellen Aufbau niederschlägt, da hier einfach viel zu viel hineingepackt wurde. Die instrumentelle Virtuosität wirkt permanent wie ein Rad schlagender Pfau, das spielerische Können ist außergewöhnlich, doch vermisst man in dem powervollen Overkill der Einfälle eine klare Linie. Immer voll auf die Ohren lautet die eindeutige Devise, da ist sicherlich beim nächsten Mal mehr drin, wenn man sich zurücknimmt und mehr Wert auf die Ausgestaltung nimmt, denn die Grundlagen sind ja augenscheinlich vorhanden.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014