CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Alex Carpani - 4 destinies
(54:29, Festival Music, 2014)

Ursprünglich als Solokünstler unterwegs, hat der italienische Komponist / Keyboarder Alex Carpani über die Jahre ansprechende Mitmusiker um sich geschart - u.a. David Jackson (ex-Van der Graaf Generator), Ettori Salati (ex-The Watch) - wie er ebenso für sein aktuelles, drittes Prog-Album mit Cristiano Roversi (u.a. Moongarden) einen veritablen Produzenten fand. "4 destinies" ist als konzeptionelles Retro Prog Album mit vier Tracks jeweils über 13 Minuten lang angelegt. Die Einflüsse der Vergangenheit sind offensichtlich - das reicht von elegischen Genesis Momenten, Keyboardeinflüssen in ELP-Manier, aber auch versponnenen Ansätzen, die vor allem durch die diversen Blasinstrumente von David Jackson ihre Verfeinerung erfahren. Gerade im instrumentalen Bereich, aber auch vom inhaltlichen Aufbau überzeugt das Material auf nahezu kompletter Linie, in seiner Balance zwischen moderatem Bombast und klassischem Sinfoniksound. Einzig die ordentliche, stimmlich schwankende und zwischen englisch und italienisch wechselnde Vokalarbeit von Alex Carpani kann da nicht mithalten, auch wenn einige interessante, fast schon an Peter Hammill erinnernde Passagen aufhorchen lassen. Alles in allem keyboardlastiger, nostalgischer Retro Prog der besseren Sorte.

Kristian Selm



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