CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
La Yne - La grande illusion
(38:56, Musea Parallele, 2014)
Und wieder ein Album, bei dem auf Groß- und Kleinschreibung zu achten ist. Der korrekte Name dieser Formation ist "la YnE". Und dahinter steckt zunächst einmal eine Person, die dieses seltsame Konstrukt schnell erklärbar macht. Sämtliche Songs auf diesem Album stammen nämlich von einem gewissen Matti Laine. Welche Instrumente er hier höchstpersönlich einbringt, lässt sich weder im Booklet, noch auf der Homepage herausfinden. Auf jeden Fall steckt hier in vielerlei Hinsicht eine Menge drin. Unter anderem liegt das auch an einer Vielzahl an Gastmusikern. Da sind zum Beispiel Pekka Laine (Guitars, Sequenced Loops), Thomas Rönnholm (Drums, Percussion), Verneri Pohjola (Trumpet), um nur einige zu nennen. Auch Geigen, Didgeridoo und Vibraphon gehören zum Programm. Im Beipackzettel wird dieses Album als eine Art Flirt zwischen Ethnic und Modern bezeichnet - das trifft es schon ganz gut. Hier sind viele Ethno Momente enthalten, und anfangs denke ich, dass ich mich wohl kaum mit dem Werk anfreunden kann. Doch das täuscht, denn die Soundvielfalt weckt schließlich mein Interesse, und die CD wird wiederholt eingelegt. Und so entdeckt man so einiges, denn hier wurde mit viel Liebe zum Detail gearbeitet. Da sind nicht nur die World Music Elemente, es hat auch einige Jazz Parts oder Ambient Sounds. Dabei erinnert die Trompete ein wenig an Nils Petter Molvaer. Es darf bisweilen auch mal leicht schräg werden, doch ebenso sind wunderschöne, sehr melodiöse Songs vertreten, wie zum Beispiel der Titel "La porte de l'enfer" belegt. Laine macht es dem Hörer nicht einfach, da wird man im Zweifel nicht alles goutieren, aber es finden sich eine Menge interessanter Arrangements in dem fast durchweg instrumental gehaltenen Werk.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014