CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

A Secret River - Colours of solitude
(48:20, Privatpressung, 2014)

Angesichts des Titels und der Tatsache, dass es sich bei dem Quartett um eine schwedische Formation handelt, könnte man jetzt eine melancholische Breitseite erwarten, doch A Secret River gehören eben nicht in diese Kategorie. Die acht Songs bewegen sich im 5-6 Minuten Bereich und zeigen, worauf es den Schweden ankommt. Zwar solieren gelegentlich Tasten und Gitarre, aber alles in überschaubarem Rahmen. Stattdessen liegt der Fokus klar auf den Gesangsmelodien. Und so muss ich meinen spontanen Eindruck auch etwas revidieren. Nach dem ersten Durchlauf hielt ich das Album für überaus unauffällig, doch mittlerweile gefällt es mir richtig gut. Klar, das ist kein Bombast-Symphonic Prog, sondern eher radiokompatibler Melodic Prog - aber eben gut gemacht, mit Gespür für feine Melodien. Da kommt dann auch mal leichtes Moon Safari Feeling auf. Oder im Titelsong ein spürbares Folk Flair, das in einer Kaipa-ähnlichen Form dargeboten wird. Wie gesagt: hoher Melodiefaktor. Schönes Album.

Jürgen Meurer



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