CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)

Salander - Crash course for dessert
(60:37, Privatpressung, 2014)

Salander ist ein britisches Duo, bestehend aus Dave Smith (Tasten, Bass, Gitarren, programmierte Drums, Gesang) und Dave Curnow (Gesang, Gitarren). Das vorliegende Werk erzählt die Geschichte eines Piloten, der in der Wüste abgestürzt ist. Und nein, ich habe mich beim Albumtitel nicht verschrieben, das heißt in der Tat "dessert" und nicht "desert". Den neun Titeln kann man nicht nachsagen, dass sie alle gleich klingen, denn die beiden Daves agieren hier durchaus in verschiedenen Sparten. Einiges lässt sich leichtem Neo Prog zuordnen, an anderen Stellen geht es auch mal in psychedelische oder space-rockige Gefilde. Der unspektakuläre, aber angenehm zu hörende Gesang spielt eine nicht unwesentliche Rolle, ansonsten dominieren die Gitarren. Das zeigt selten auch mal leichten Pink Floyd Einfluss, auf "All the money in the world" erinnert das Duo eher an Barclay James Harvest. Sehr cool ist die auf diesen Titel folgende Instrumentalnummer "Make me dance", deren Titel man wörtlich nehmen darf. Elektroniksounds mit Funk-Einschlag wirken auf den ersten Blick deplatziert, doch die Nummer mit Miles Davis artigem Ausflug macht Spaß und bietet eine nette Abwechslung. Der Gesang wird an manchen Stellen leicht verfremdet präsentiert, die Rhythmusprogrammierung fällt nicht negativ ins Gewicht. Diese Mischung aus Singer / Songwriter, Neo Prog und Melodic Rock inklusive ein paar weiterer Ausflüge mag zwar nicht spektakulär klingen, da es hier eben nicht um eine Selbstdarstellung an Gitarren oder Keyboards (die übrigens recht unauffällig agieren) geht, aber insgesamt hinterlässt "Crash course for dessert" doch einen ordentlichen Eindruck.

Jürgen Meurer



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