CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Porcelain Moon - ...as it were. Here and there
(45:34, Musea Parallele, 2011)
Porcelain Moon ist ein finnisches Septett, das 2009 mit dem vorliegenden Album debütierte. Zwei Jahre später wurde das Werk dann bei Musea Parallele veröffentlicht. Zwar hat man zwei Keyboarder und zwei Gitarristen im Aufgebot, aber überladen wirkt die Musik der Finnen keineswegs. Es wird sehr schnell deutlich, dass ein potenzieller Knackpunkt, an dem sich die Geister scheiden könnten, der Gesang von Frontfrau Charlotta Kerbs ist. Sie ist sehr präsent, überzeugt zwar auf der einen Seite mit kräftiger Stimme, aber zu ihren Auftritten gehört dann auch mal Jaulen und Jammern, was zwar die Ausnahme bleibt, aber für meine Begriffe doch eher störend ist. Die zweite hübsche Dame in ihren Reihen ist Pia Susanne Kurtén, die Tasten- und Geigenspiel beisteuert, wobei die Geige allerdings kaum in Erscheinung tritt. Das Gitarrenspiel ist mannschaftsdienlich, diesbezüglich wird wenig Spektakel geboten. Ihre Musik ist deutlich 70er beeinflusst, hat leichte symphonische Elemente wie auch typischen 70er Rock. Das Orgelspiel erinnert mal an Uriah Heep, auch fallen mir spontan die norwegischen Ruphus ein. Ihre Stärken zeigt die Formation eher am Ende des Albums. So ist beispielsweise "Markens grøde" eine sehr reizvolle, ruhige Nummer, die von E-Piano Spiel dominiert wird. Während die Band auf dem restlichen Album gar nicht auf finnische Abstammung schließen lässt, da man mit dem englischsprachigen Gesang international geprägt unterwegs ist, wird auf dem ebenfalls sehr gelungenen Abschlusssong "Vinden" in Heimatsprache gesungen.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014