CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Pax Romana - Let all men know - This is sacred ground
(46:27, Presence Records, 2014)
Mich erinnert die Machart der Musik von Pax Romana ein wenig an eine Mischung aus den norwegischen Fruitcake und den schwedischen Cross. Und damit komme ich der Herkunft der Band auch schon recht nahe, denn Pax Romana stammen aus Finnland. Ihre Musik hat weder Sperriges, noch hochgradig Komplexes, sondern ist eher als eine Art Mainstream Prog einzuordnen. Die Titel sind recht eingängig gehalten und weisen hier und da progressive Elemente auf. Sehr gut gelungen ist dies zum Beispiel im Song "Acheron", in dem das Saxophon von Kalle Fält die Hauptmelodie vorgibt. "Second to none" klingt beispielsweise schwer nach Dire Straits, aber auch Balladeskes wie "Danish lullaby" gehört zum typischen Programm der Finnen. Den Gesang teilen sich zwei Mattis, nämlich Keyboarder Matti Kervinen, der auch mal bei Kataya tätig war, und Gitarrist Inkinen. Die Stimmen mögen zum Teil etwas gewöhnungsbedürftig sein, an manchen Stellen passt der recht raue Gesang gut, andere Gesangspassagen erwecken den Eindruck, dass da noch Verbesserungspotenzial vorhanden sein sollte. Wie gesagt, der Prog-Faktor ist überschaubar. Es handelt sich eher um mainstreamige Songs, die immer wieder mal progressive Elemente enthalten, bisweilen aber auch eher einfach gestrickt sind. Mein persönlicher Favorit: das oben bereits angesprochene "Acheron", aber auch der Titelsong, der übrigens der einzige Instrumentaltitel ist, weiß mit einer ausgesprochen feinen Kombination aus dezenten Keyboard Klängen, Saxophon und Gitarre zu überzeugen.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014