CD Kritik Progressive Newsletter Nr.81 (09/2014)
Moto Armonico - Down to Timavo
(67:54, Andromeda Relix, 2014)
Sphärische Keyboards leiten dieses Album ein. Doch schnell wird klar, dass es hier nicht um ambiente Klanglandschaften geht, sondern dass das Andromeda Relix Label in seinem breiten musikalischen Spektrum (wie weitere Kritiken in diesem Heft zeigen) auch den Progressive Metal Bereich abdeckt. Die Herkunft der Band wird in der Musik nicht wirklich deutlich, das ist internationaler, gut gemachter Progressive Metal. Gespielt von einem italienischen Quintett, bestehend aus Uccio Ghezzer (Gitarren), Luca Adami (Gesang), Christian Pasin (Tasteninstrumente), Alessando Veronesi (Schlagzeug) und Giampi Tomezzoli (Bass). Das Album soll eine Art musikalische Reise sein, wobei der Fluss Timavo den dunkelsten Punkt darstellen soll, die Wurzel des Bösen, die es gleichzeitig zu überwinden gilt. Passt ja anscheinend ganz gut zum Heavy Metal Konzept, wobei man sich das Böse glücklicherweise aber nicht musikalisch durch permanentes Growlen umgesetzt vorstellen muss. Die Italiener agieren zwar durchaus metallisch, sind aber insgesamt doch in geordneten Bahnen unterwegs, ohne in Extreme abzugleiten. Es überrascht nicht, dass es gelegentlich auch mal an Dream Theater erinnert, aber eine reine Kopie sind Moto Armonico sicherlich nicht. Der Sänger macht eine ordentliche Figur, er gehört nicht in die Riege der omnipräsenten Shouter, sondern arbeitet eher mannschaftsdienlich. Ordentliche Prog-Metal Scheibe!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014