CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

Robert Schroeder - Paradise Edition 2014
(61:47, Spheric Music, 2014)

"Paradise" gilt in der Elektronik-Szene als Klassiker der 80er EM. Es war seinerzeit bereits die fünfte Veröffentlichung des Aachener Musikers auf Klaus Schulzes legendärem IC Label. Lambert Ringlage, der in der Zwischenzeit zahlreiche Alben Schroeders herausgebracht hat (sei es als Soloalbum oder als "Food for Fantasy" Projekt), hat sich nun noch einmal dieses Klassikers angenommen und eine "Paradise 2014 Edition" auf den Markt gebracht. Was muss man sich darunter vorstellen? Nun, es ist keine Neuaufnahme und es handelt sich auch nicht um einen wie auch immer überarbeiteten Re-Mix. Originalsound und das typische 80er Feeling sollten erhalten bleiben, allerdings wurde dahingehend ein Upgrade erreicht, dass die Originaltapes noch mal mit den heutzutage zur Verfügung stehenden Mitteln überarbeitet worden sind. In erster Linie geht es hier darum, dieses Werk originalgetreu der Allgemeinheit wieder zugänglich zu machen. Man hat sich aber auch nicht lumpen lassen und immerhin 2 Bonus-Tracks hinzu gefügt, die es auf 18 Minuten Spielzeit bringen. Dies sind die "Version 1990" des radiokompatiblen "Hits" "Skywalker" - übrigens live eingespielt - sowie das bislang unveröffentlichte "Paradise epilogue". Im Vergleich zu den ganz frühen Werken Schroeders waren auf "Paradise" damals zum ersten Mal Sampler eingesetzt worden. Auch kam erstmals der PPG wave 2 Synthesizer zum Einsatz. Die mittlerweile bei Schroeder immer wieder eingebauten Mellotronpassagen fehlen hier völlig, viele eher wird hier der typische 80er Elektronik-Zeitgeist widergespiegelt. Beim Bonusmaterial wird es auch mal etwas voluminöser mit Einsatz einer E-Gitarre. Wer 80er EM mag, wird hier zugreifen - mein persönlicher Favorit aus Schroeders umfangreichem Angebot ist es sicherlich nicht. Und wieso kommt eigentlich ein gewisser Jürgen von der Lippe aufs Innencover?

Jürgen Meurer



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