CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)
October Equus Quartet - Isla Purgatorio
(39:17 Clamshell Records, 2013)
October Equus haben jetzt das Wort Quartet am Ende des Bandnamens und für Keyboarder Victor Rodriguez hat man sich mit dem Saxophonisten Alfonso Muñoz verstärkt. Doch keinesfalls handelt es sich um eine neue Band mit ähnlichem Namen, vielmehr geht man ähnliche Wege wie bei King Crimson Ende der 90er und so ist dies eine Art Splitterband mit drei Originalmitgliedern. Während October Equus ansonsten mehr Richtung kammermusikalischen Rock tendieren, jedoch bereits das letzte Album "Permafrost" einen deutlichen Hang zum Jazz Rock offenbarte, sind die neun Titel auf "Isla Purgatorio" sehr deutlich im rohen, direkten Jazz Rock / Avant Rock angesiedelt. Zudem gibt sich die Band mehr improvisatorischen Elementen hin, beweist aber ebenfalls vitale musikalische Energie in spielerischer Leichtigkeit. Das ist weitaus mehr Jazz als Rock, verliert sich aber nicht gänzlich in wilden Soli und Experimentierfreudigkeit. "Isla Purgatorio" hat seine Momente, ist auch recht spannend eingespielt, dennoch fehlt so etwas wie ein roter Faden, verfügen die Kompositionen nicht über die finale Magie. Wessen Gene Jazz-affin verkettet sind, mag dies sicherlich positiver und mir mehr Enthusiasmus sehen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014