CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

Huis - Despite guardian angels
(48:12, Unicorn Digital, 2014)

Der holländisch anmutende Bandname kommt nicht von ungefähr. Obwohl Huis aus dem kanadischen Québec stammen und 2009 von Keyboarder Pascal Lapierre und Bassist Michel Joncas gegründet wurden, stand für die Benennung der eigenen Formation ein Trip in die Niederlanden Pate. In der folgenden Zeit fand man mit Schlagzeuger William Régnier, Sänger Sylvain Descôteaux und Gitarrist Michel St-Père (u.a. auch bei Mystery tätig und Macher von Unicorn Digital) die passende Besetzung und veröffentlicht mit "Despite guardian angels" das Erstlingswerk. Mit der stilistischen Umschreibung kann man es sich ganz einfach machen und plakativ die Karte "Neo Prog" ziehen. Hat dieses Label über die letzten Jahrzehnte auch einiges an Plattheiten und Belanglosigkeiten erfahren müssen, so gehören Huis definitiv auf die Seite der "Guten". Hoher Melodieanteil, flirrende Keyboardläufe und elegische Gitarrenparts kommen einem zwar von Anfang an allesamt sehr bekannt vor. Hier wird in keinem Moment musikalisches Neuland betreten. Dennoch machen Huis ihre Sache geschmackvoll und souverän, ist auch die kompositorische Qualität der satten Neo Prog Harmonien durchaus beachtenswert und packt den Hörer, der ein Faible für dieses Genre hat.

Kristian Selm



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