CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)
Gran Torino - Fate of a thousand worlds
(54:23, Musea, 2013)
Nach ihrem Debütalbum "Grantorino Prog", das 2011 auf dem Galileo Records Label erschien, legt die vierköpfige italienische Formation Gran Torino nun ihr zweites Album bei Musea vor. Auch dieses ist rein instrumental gehalten und weist in der Besetzungsliste lediglich einen Wechsel an der Gitarren-Position auf. Neu im Team ist jetzt Gitarrist Leonardi Freggi. Die zwischen 4 und 7 Minuten langen Titel sind im Symphonic Prog zu Hause, wobei oft die Tasteninstrumente den Ton angeben. Dabei werden gerne auch mal Mellotron-Salven eingesetzt, doch endet es meist nicht im Schönklang. Stattdessen sind die Kompositionen meist eher sperrig und frickelig angelegt, ohne wiederum zu sehr in avantgardistische Gefilde abzugleiten. Man könnte die Musik des Quartetts kurz zusammen gefasst wohl am besten als sperrigen harten Instrumental-Symphonic Prog bezeichnen. Dabei sollen die 10 Titel eine Geschichte beschreiben, die ein Freund der Band, Paolo Gadiola, geschrieben hat. Die Band hofft, dass ihre Musik den Hörer emotional auf die Reise des Titelhelden Velazquez mitnimmt. Und hier muss ich gestehen, dass mir das Ganze eher technisch-unterkühlt vorkommt. Das ist zwar alles sauber gespielt und kann musikalisch auch überzeugen, ist mir aber bisweilen irgendwie etwas zu "kalt" geraten. Trotzdem: ordentliches Album.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2014