CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

Echoes Of Giants - At the end of myself
(64:53, Privatpressung, 2013)

Laid Back Westcoast Feeling mit Prog? Geht so etwas überhaupt? Es geht und es funktioniert sogar recht gut, wie das amerikanische Trio Echoes Of Giants auf "At the end of myself" beweist. Auch wenn hier als Referenzen ein großes Kaleidoskop von Progbands wie Spock's Beard, Enchant, Salem Hill und Rockbands wie Coldplay und Radiohead herangezogen werden, so kann man die Musik von Echoes Of Giants am ehesten in die Schublade "atmosphärische, sinfonische Rockmusik" stecken. Man nimmt bewusst das Tempo zurück, selbst die epischen Passagen dienen mehr dazu, die Stimmungsschwankungen zwischen weichen und energetischen Parts sanft ineinander übergehen zu lassen, als dass hier nur Wert auf ausgeklügelte Breaks gelegt wird. Natürlich bekommt der Proggie seine expressiven Instrumentalmomente geboten, doch sind dies immer nur kleinere Passagen, die harmonisch ins Songmaterial einfließen. Gerade der knapp 22-minütige Titelsong vereint in 7 Untertiteln die gesamte Palette zwischen direkter Eingängigkeit, sinfonischen Schlenkern und sphärischen Momenten. Ein Konsensalbum für eine breitere Publikumsschicht, dem lediglich etwas der Biss fehlt.

Kristian Selm



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