CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

Djam Karet - Regenerator 3017
(41:01, HC Productions, 2014)

Seit 30 Jahren sind Djam Karet mittlerweile aktiv. Mit dem 17. Album der Bandhistorie feiert man den eigenen Geburtstag in entsprechendem Rahmen und holte dafür u.a. die ursprünglichen Bandmitglieder wieder zusammen, um ein Album mit komplett neuer Musik einzuspielen. In all den Jahren experimentierten Djam Karet mit den unterschiedlichen Genres zwischen Progressive Rock, Ambient und Alternative Rock, wagten sich aber gleichzeitig immer wieder an neue Ansätze. "Regenerator 3017" offenbart in der langen Bandgeschichte dann nochmals ganz neue Tendenzen, denn selten werkelten die Amerikaner mit derart viel Jazz Rock Verve, war dazu offensichtlicher Retro Prog Appeal zu vernehmen und sorgten die improvisativen Ansätze für den nötigen spielerischen Pfeffer. Wenn man der Meinung war, die Band bereits zu kennen, so überrascht dieses Album dann doch. Denn auf den ersten Blick erinnert nicht so viel an die Vorgängerwerke - außer, dass man eben komplett instrumental agiert. Doch gerade diese unverhoffte Überraschung tut der Musik von Djam Karet gut, denn nicht umsonst hieß eines ihrer früheren Album "No commercial potential"! Das Zusammenspiel aus lässigen Grooves und flirrendem Gitarrenspiel, die Interaktion aus Mellotron Kaskaden und sphärischen Rhodes Sounds, ist genau das, was eine stringente Balance aus Gestrigem und modernem Spiel manifestiert. So passt es wie die Faust aufs Auge, dass Band Mitbegründer Gaye Ellett dies folgendermaßen formuliert: "Wir wollten ein melodisches Album mit einem klassischen Sound. Ein Großteil von uns wurde in den 60ern geboren, weswegen die 70er die Tage unserer Jugend waren... Dies war die Zeit, als Fusion, psychedelische Musik, Southern Rock und andere Stilarten sehr populär waren." Nun gut, Southern Rock ist hier nicht zu finden, aber ansonsten hat Gaye Ellett einfach Recht. Gut gemacht und auf die nächsten 30 Jahre.

Kristian Selm



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