CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

Agusa - Högtid
(44:05, Transubstans Records, 2014)

Auch wenn sich Transubstans Records mittlerweile immer mehr auf härteren Rock in den unterschiedlichsten Schattierungen, aber mit deutlichem Nostalgieflair festgelegt haben, so finden sich im unfangreichen Katalog des schwedischen Labels immer wieder prog-relevante Veröffentlichungen. Neueste Entdeckung: Agusa, die sich aus Mitgliedern der Formationen Sveriges Kommuner & Landsting, Kama Loka und Hoofoot (wer kennt sie nicht?) rekrutieren. Doch egal wie obskur diese Bandnamen auch immer sind, als Einflüsse werden bei den schwedischen Newcomern Agusa gleich mal die Kaliber Kebnekajse, Amon Düül II und Colosseum angeführt, was eindeutig erkennen lässt, dass man sich hier musikalisch rückwärtsgerichtet orientiert. Nach kurzem Reinhören wird klar: Sound und Herangehensweise sind ausschließlich und komplett in der Vergangenheit verwurzelt. Hammond und Gitarre dominieren den Klangkörper, es geht hier tief und authentisch zurück in die 70er. Dennoch ist "Högtid" irgendwie ein typisches skandinavisches Album, denn leichter Folkeinfluss und psychedelisches Flair lassen eindeutig nordische Tendenzen erkennen. Ebenfalls merkt man der Musik einen improvisativen, sehr offenen Charakter an. Das hat alles jammiges, sehr eindringliches und mitreißendes Flair, wirkt wie ein spontaner Besuch im Proberaum einer gut durchstrukturierten Band, die genau, weiß, wie man das ewig Gestrige auch noch heute spannend präsentiert. "Högtid" ist komplett instrumental gehalten, die fünf Titel des Albums sind ein eindringlicher musikalischer Drogenrausch ohne böse Begleiterscheinungen. Ein gelungener Trip ins Gestern!

Kristian Selm



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