CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

The Winter Tree - Twilight of the magicians
(42:08, Privatpressung, 2013)

Seitdem Andrew Laitres (ehemals Andrew Robinson) sich von seinem ehemaligen Projekt Magus verabschiedet hat und seit 2011 unter The Winter Tree firmiert, hat sich auch seine musikalische Stilistik mehr in den Ambient und Electronic Bereich verschoben. Hatte schon früher seine Musik eine sphärische und fließende Komponente, so wird diese Orientierung auf "Twilight of the magicians" konsequent fortgeführt. Im Vergleich zu den beiden Vorgängeralben ist das dritte Album unter dem Namen The Winter Tree insgesamt schlüssiger und organischer ausgefallen. Natürlich hört man der Musik an, dass hier viel programmiert wurde, wirkt manches etwas zu steril und klanglich leicht käsig, erweisen sich nicht alle gewählten Sounds als passend. Doch kompositorisch ist "Twilight of the magicians" zum Teil eine Rückkehr zum früheren Magus Sound. Es wird viel Wert auf Atmosphäre gelegt, die schwebenden Klänge sorgen für groovigen Grundcharakter. Leider machen jedoch einige penetrante Stampfrhythmen einiges kaputt, gerät die Musik auf Dauer dann doch etwas zu beliebig und stellen sich des Weiteren gewisse Wiederholungen ein. Während die Magus Alben immer wieder klangliche Überraschungen offenbarten, der Grundansatz mehr im spacigen Prog Bereich angesiedelt war, so ist The Winter Tree doch eher was für die reinen Liebhaber von elektronischen Tastenklängen.

Kristian Selm



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