CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)
Vanden Plas - Chronicles of the immortals - Netherworld Part I
(57:44, Frontiers, 2014)
Schön, wenn man sich auf gewisse Konstanten verlassen kann. Einmal mehr liefern Vanden Plas ein wuchtiges Konzeptalbum voll dramatischen, epischen Prog Metals ab, bei dem man unterbewusst immer wieder feststellt, dass einiges bei dieser Band durch ihre diversen Bühnenaktivitäten beeinflusst wird. So arbeitete man in den letzten Jahren sehr erfolgreich mit dem Autor Wolfgang Hohlbein zusammen und setzte das auf dessen Bucherserie "Die Chronik der Unsterblichen" fußende "Bloodnight" erfolgreich als Rockoper auf der Bühne um. Diese Zusammenarbeit führt sich nun auf dem aktuellen, mit "Netherworld Path 1" untertitelten Longplayer fort, das Ausschnitte des ersten Teils der Bühnenproduktion von "Bloodnight" auf CD bannt, dem noch ein zweiter Teil Anfang 2015 folgen soll. Die zehn Titel verfügen über melodische Strahlkraft, prog-metallische Härte und sinfonische Power, sind vor allem ausladend, aber nie ausufernd angelegt. Im Gegensatz zu den Versionen für die Bühne, wurde im Studio noch eine gehörige Schippe Härte und Wucht hinzugelegt, teilweise fanden noch Änderungen an den Arrangements statt, wurden Orchesterparts durch die Keyboards ersetzt. Trotzdem bekommt man immer noch diverse Passagen geboten, die mit Chor und weiblichem Gesang, sowie spielerischer Zurückhaltung den eigentlichen Ursprung der Kompositionen erkennen lassen. Einmal mehr manifestieren Vanden Plas damit ihren Ruf als eine der führenden Prog Metal Bands, denen es wie kaum einer anderen Band gelingt, sinfonische, orchestrale Elemente in den entsprechenden prog-metallischen Kontext zu verschmelzen.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2014