CD Kritik Progressive Newsletter Nr.80 (04/2014)

25 Yard Screamer - Something that serves to warn or remind
(57:54, White Knight Records, 2013)

Entdeckt wurden 25 Yard Screamer von Rob Reed (Magenta) und Will Mackie (Hoggwash), die die Band auch gleich bei ihrem gemeinsamen Label White Knight Records unter Vertrag nahmen. Alle Beteiligten stammen aus Wales, einem Teil des Vereinigten Königreichs, das bis heute in einigen Sportarten (z.B. Fußball, Rugby) seine Eigenständigkeit bewahrt hat. Das Quartett aus dem südlichen Teil Wales bevorzugt eine härtere, moderne Gangart des Progressive Rocks, der immer wieder hinein in den Alternative bzw. Hard Rock schielt. Damit ist nicht unbedingt Platz für ausschweifende Instrumentalexkursionen oder exzessive Tastenspielereien, auch wenn innerhalb der Band gleich bei zwei Mitgliedern Keyboards angeführt sind. Der Grundtenor ist direkt, rockig, weniger ausschweifend, trotzdem bringen es einige Songs in den Bereich von 7-9 Minuten, da man sich Zeit für atmosphärische Ausgestaltungen nimmt, die Songs eben nicht von Strophe-Chorus-Strophe getragen werden. Leider ist der Gesang von Frontmann Nick James nicht immer einfach zu goutieren. Keinesfalls ein schlechter Sänger, aber in seiner Tonlage mitunter leicht weinerlich, in seinem Ausdruck etwas leiernd - aber wie immer natürlich Geschmackssache. Die Musik tendiert mitunter hin zur härteren Schiene von Rush, auch wenn Keyboardflächen und gebremste Passagen immer wieder das Tempo geschickt zurücknehmen. Übrigens bereits das dritte Album der Band, ob man damit mehr als ein Geheimtipp ist, bleibt abzuwarten.

Kristian Selm



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