CD Kritik Progressive Newsletter Nr.7 (02/1996)
darXtar - Daybreak
(53:22, SBm, 1994)
Auch die Schweden sind jetzt in die Space Rock Gefilde vorgestoßen. Stiltypisch wird da auch mal die Spaceviolin bearbeitet, Darklord Sören drückt dazu die Tasten und Doctor Patric drischt auf die Felle. Bei solch komischen, äh kosmischen Namen, kommt doch gleich das richtige Feeling auf. Ein Blick auf das postermäßig aufklappbare Booklet und der Eintrag ins Logbuch vom Captain zeigen, dass die Crew völlig im Raum gefangen ist, da der nächste Planet 4,7 Lichtjahre entfernt ist. So viel zum Hintergrund dieses musikalischen Traumas. In dieser Endzeitstimmung fällt es natürlich schwer, überdurchschnittliche Musik zu fabrizieren. darXtar bewegen sich eher im Mittelfeld der spacigen Sounds, da der Gesang nicht der Knaller ist und andere Gruppen der gleichen Richtung, wie z.B. Hawkwind oder Ozric Tentacles einfach mehr Variationen und Abwechslung bieten, insofern man das bei diesem Stil überhaupt kann. So wabern die rund 53 Minuten recht ordentlich an einem vorbei, die Saiten schwirren durch konstantes Anreißen, aber leider bleibt nichts Nachhaltiges hängen. Vielleicht mag es auch daran liegen, da man von der Produktion eher altbacken klingt und einfach Strukturen fehlen, die sofort begeistern können. Enden tut dies alles im 15-minütigen Longsong "Into the unknown", wo nochmals alle Geschütze aufgefahren werden und das Tempo forciert wird. Müsste man eine schulische Beurteilung abgeben, so sähe die wohl so aus: Klassenziel erreicht, dabei aber nicht besonders aufgefallen, setzen!
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 1996