CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Robert Schroeder - Slow motion
(63:32, Spheric Music, 2013)
Dass alles im Zeitlupentempo abläuft, muss man jetzt vom neuen Robert Schroeder Album nicht gleich erwarten. Doch es geht zunächst recht bedächtig los mit dem 13-minütigen, Sequenzer-betonten Opener "SlowMo", der eine recht entspannte Atmosphäre ausstrahlt. Das darauffolgende über 10-minütige "The inside of my soul" nimmt dann gleich deutlich mehr Fahrt auf. Hier spielen perkussive Parts eine wichtige Rolle, manches erinnert mich hierbei ein wenig an Klaus Schulze. Anschließend wird es schon fast ein wenig jazzig mit einem Trompeten-artigen Sound, umgeben von leisen Mellotron-Chören - ein ausgesprochen cooler Start in den dritten Song "A sign of light". Es gesellt sich dann, perfekt dazu passend, ein elektrisches Piano dazu. Und so geht es in altbekannter und altbewährter Schroeder-Manier weiter. Sequenzer-dominierte Nummern, Abschnitte, die Berliner Schule orientiert sind, oder auch einfach nur entspannte Chill-Out Musik mit gelegentlicher Ohrwurmqualität. Und das stets mit exzellentem Klangbild. Sehr gelungen zum Beispiel auch "Space lifter", auch hier wieder mit Einbindung von Bläser-Sounds, kombiniert mit anschließendem Mellotron-Chor. Sehr schöne Sounds, das hat schon was - außerdem eine Nummer, deren Kombination aus Rhythmus und Melodie sofort ins Ohr (und Bein) geht. Könnte sich zu meinem persönlichen Favoriten auf diesem Album entwickeln. Insgesamt zwar nichts wirklich Neues, aber eben wieder in gewohnt guter Qualität präsentiert.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013