CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Sarastro Blake - New progmantics
(55:52, Privatpressung, 2013)

Sarastro Blake ist ein Ableger der kürzlich wieder mit einem aktuellen Album vorgestellten Mogador. Im Grunde genommen ist dies das Projekt von Paolo Pigni, der alle möglichen Gitarren spielt, singt und alle Titel komponiert hat. Im Vorwort beschreibt er den Ansatz, der diesem Album zugrunde liegt. Hier geht es nicht um hochkomplexe, rasante Progsongs, sondern in Kombination mit den melancholischen Texten britischer Poeten um eine romantische, in Grundansätzen aber im Progressivrock behaftete Kompositionen. Der Name Sarastro ist nicht rein zufällig gewählt, es geht in der Tat um Sarastro aus Mozarts Zauberflöte. Pigni wird von Luca Briccola (Mogador) an Gitarren, Bass, Tasten, Perkussion, Flöte begleitet, am Schlagzeug sitzt Mirko Soncini. Er konnte einige namhafte Gastmusiker für sein Projekt gewinnen, wie Nick Magnus, Richard Sinclair, David Paton, Dave Lawson oder, na ja, Billy Sherwood. Und auf dem längsten Titel des Albums, dem 10-minütigen "Stanzas for music", ist es ganz unverkennbar ein gewisser Rick Wakeman, der diesen Titel mit seinem typischen Pianospiel aufwertet. Der Auftaktsong "The lady of Shalott" (gleichzeitig Titel des Backcover-Bildes, das mir schon von einem Album der Japaner Gerard her bekannt war) zeigt schon exemplarisch, wie Pigni seine Grundidee umsetzt. Angenehm zu hörender Symphonik Prog ohne allzu viel Spektakel, wobei die Stimme mich immer wieder mal an Moody Blues erinnert. Der Albumtitel gibt schon recht genau wieder, was einen in etwa erwartet. Ich denke, wer beispielsweise die Alben von Mandalaband mag, liegt bei diesem Werk richtig.

Jürgen Meurer



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