CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
The Safety Fire - Mouth of swords
(46:55, InsideOut, 2013)
Djent, diese Spielart zwischen metallischen Stakkato Riffs, powervoller Wucht und Ambient Atmosphäre, findet immer mehr Anhänger. Auch die im Jahr 2006 gegründeten Briten The Safety Fire schlagen auf "Mouth of swords" den Weg der virtuosen Mixtur aus brachial-komplexer Spielweise und flirrenden Sounds ein. Technisch überaus beeindruckend und kompositorisch ebenfalls sehr abwechslungsreich gestaltet, dürfte das eigene Gefallen in erster Linie von der gesanglichen Darbietung abhängen und der Belastbarkeit bezüglich inhaltlicher Sprünge abhängen. Während z.B. die in ähnlichem Terrain agierenden Tesseract mittlerweile auf komplett "cleanen" Gesang und nachvollziehbaren Inhalt setzen, so wird bei The Safety Fire gerne auch mal die stimmliche Belastbarkeit bis hin zum gepflegten Schreien und überschlagenden Vokalgestus kultiviert, auch wenn es sich nur um wohldosierte Ausbrecher handelt. So reichen die bisherigen Kritiken über dieses Album ganz konsequent von völliger Begeisterung auf voller Linie, enthusiasmiertem Kniefall und Bewunderung der musikalischen Visionen bis hin zu Klagen über eine störende, nervige Gesangsdarbietung bzw. der Anklage über dieselben Effekte in einer gewissen sich abnutzenden, inhaltlichen Wiederholung. Der eigene Eindruck schwankt zwischen diesen Polen, so dass "Mouth of swords" zwar augenscheinlich über eine beeindruckende Qualität verfügt, letztendlich mit absoluter Sicherheit nicht jedem gefallen wird.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2013