CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Persona Grata - Reaching places high above
(47:02, Privatpressung, 2013)
Die aus Bratislava kommenden Persona Grata geben als Einflüsse Yes, Dream Theater und Muse an und sehen ihren eigenen Sound hauptsächlich auf Melodie und komplexe Rhythmen fokussiert. Mit Vergleichen ist das ja immer so eine Sache, denn von Yes und Muse sind hier wenig offensichtliche Ähnlichkeiten zu finden, einzig der teils metallisch-komplexe Ansatz von Dream Theater wird teilweise zitiert. Da stimmt es schon eher, dass Melodie und Komplexität eine Einheit bilden, denn "Reaching places high above" weist sowohl griffige Tonfolgen, als auch virtuose Wechsel auf. Trotzdem klingen Persona Grata irgendwie eigenständig, stehen komplexe Passagen, moderne Klangmuster und eher retro-orientierte Ansätze gleichberechtigt nebeneinander. Auch wenn die Slowaken nicht grundlegend das Genre revolutionieren, so hat ihr Ansatz doch etwas Frisches, Unverbrauchtes, lauscht man immer wieder gerne und auch mehrfach ihrem Material, das eben in keine Richtung zu überladen wirkt, selbst wenn die Musiker gerne mal Gas geben. Da sorgen mal Flötentöne, Pianofiguren und akustische Gitarre für Luftigkeit, wird genauso vehement aufs Tempo gedrückt, eine leichte orientalische Note eingebracht und die Verspieltheit in druckvolle Bahnen gelenkt. Das hat Klasse, jede Menge Power, aber auch Wendungen, die man so nicht erwartet.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2013