CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Pandora - Alibi Filosofico
(59:45, BTF, 2013)

Einmal mehr schlägt die Italo Connection im internationalen Format zu. Pandora werfen bei ihrem aktuellen Album u.a. gleich mal die illustren Gastmusiker David Jackson (ex-Van der Graaf Generator) und Arjen Anthony Lucassen (u.a. Ayreon, Star One) mit in die Waagschale, um ihren voluminösen Italo Prog richtig in Fahrt zu bringen. Die Band vertraut auf "Alibi Filosofico" auf eine Mixtur zwischen wuchtig-düsterem Heavy Progressive Rock mit leichten Prog Metal Anleihen und einer gehörigen Portion Italo Prog der schwermütigen Art. Das hat Wucht, das hat Power, aber genauso eine recht dunkle, orchestrale Note, wie genauso diverse akustische, folkloristische Momente. "Alibi Filosofico" klingt einerseits typisch italienisch, mit einer unterschwelligen cineastisch-morbiden Note à la Goblin und mediterranem Überschwang, hat aber andererseits ebenso genügend sinfonische Bedeutsamkeit, um nicht nur als klischeehaftes Abziehbild des Italo Progs der 70er durchzugehen. Ein gewisses Maß an Originalität macht aus Pandora kein bloßes Abziehbild der Vergangenheit, vertraut aber genau auf jene frische Aktualität, damit das Gesamtresultat eben nicht nur nach Aufwärmen alter, vergessener Töne klingt. Irgendwie einzigartig, anders, vielschichtig und gleichzeitig klanglich recht spannend.

Kristian Selm



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