CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Kosmos - Salattu maailma
(38:50, Privatpressung, 2013)

Album Nummer 2 und 3 sind bereits in den Ausgaben 60 ("Polku") und 66 ("Vieraan taivaan alla") besprochen und gewürdigt worden. Bei Album Nummer 4 machen die Finnen in alter Tradition weiter. Also: typisches Kosmos-Cover, Gesang in Muttersprache, um eine Idee zu bekommen, worum es geht, wird - wie früher auch - der Text noch zusätzlich in englischer Sprache bereit gestellt, sowie das Cover noch mal in Miniatur-Format. Süß. Es geht gleich mit einem feinen, 7-minütigen Opener los, bei dem zunächst das Mellotron das Sagen hat. Dazu das leicht melancholische Flair, der übliche Gesang, eine große Portion Akustik-Gitarre. Bisweilen erinnert es mich - auch das hatten wir schon - an das Debüt von Yesterdays. Auch die folkige Note kommt wieder zum Tragen, u.a. wenn die Geige zum Einsatz kommt. Insgesamt scheinen mir die Arrangements bisweilen noch einen Ticken komplexer zu sein als zuvor, auch das eingesetzte Instrumentarium wurde im Vergleich zu den Anfangstagen aufgestockt. Ein sehr interessanter Titel ist beispielsweise "Uni", der eingangs in der Kombination gesprochene Texte plus Mellotron einen leicht mystischen Touch erhält, um später mit einer Art Glissando Gitarre aus altbekannten Gong-Zeiten leichtes Space Rock Flair zu versprühen. Und der abschließende Track ist fast schon ein Ohrwurm geworden. Kosmos bewegen sich, wenn auch in kleinen Schritt, offenbar mehr in Richtung Symphonic Prog, ohne dabei allerdings die eigenen Wurzeln zu vergessen. Und sie erschaffen ihre ureigene Atmosphäre auf ihren Alben, das hat schon was und ist mir irgendwie ausgesprochen sympathisch. Interessante Band.

Jürgen Meurer



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