CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

The Inner Road - Ascension
(60:23, Privatpressung, 2013)

Technik macht's möglich. The Inner Road bestehen aus gerade mal zwei Leuten, doch die beiden Briten Steve Gresswell (treibende Kraft und Gründungsmitglied) und Jay Parmar sorgen als Multi-Instrumentalisten für einen solch voluminösen Sinfonic Prog Sound mit gelegentlichen Chorpassagen, dass man meint, eine ganze Band vor sich zu haben. Vor allem die Gitarre jubiliert kontinuierlich und fast pausenlos in einem fort, das klangliche Gesamtbild ist von sich gerade zu überschlagender Sinfonik und bisweilen harten Rhythmik geprägt, dass nahezu kein Raum zum Atmen und Ausruhen bleibt. Das ist mit entsprechender spieltechnischer Brillanz gespielt, verfügt über offensichtliches Potenzial und inhaltliche Souveränität. Doch das Dilemma dieses Albums ist seine gewisse Eindimensionalität. Als ergänzender Solopart, als Teil eines Songs, wären hier viele Tracks sicherlich sehr gut aufgehoben, jedoch wirkt die alleinige Gitarrenpower auf Dauer zu erschlagend und funktioniert die kompositorische Ähnlichkeit auf Albumdauer nicht als alleinige selig machende Vollendung. Gute Ideen, mächtig viel Druck, doch in einem Bandkontext sicherlich besser funktionierend.

Kristian Selm



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