CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)
Gran Turismo Veloce - Di carne, di anima
(43:44, Lizard Records, 2011)
Ist ja nicht so, dass die italienische Szene in dieser Ausgabe unterrepräsentiert ist! Das vorliegende Album ist zwar schon 2 Jahre alt, seltsamerweise aber bisher noch nicht besprochen worden. Das soll dann - trotz aller Konkurrenz aus dem eigenen Lande - doch auf jeden Fall nachgeholt werden. Denn, man ahnt es schon, auch diese Formation hat ein hochkarätiges Album anzubieten. Die Art Prog, die sie hier präsentieren, hat viele Facetten. Das ist bewährter Retro Prog, besteht aber ebenso aus Ambient-Passagen, Fusion und Hard Rock. Das Ganze ist griffig, peppig, druckvoll, und es macht richtig Spaß. Der Gesang von Keyboarder Claudio Filippeschi kann voll und ganz überzeugen, Massimo Dolce an der Gitarre sorgt für ordentliche Power, ohne dass dies jedoch in Prog Metal Gefilde abdriftet. Letzterer ist auch mit "weird ideas" aufgeführt, was sich wohl auf diverse elektronische Spielereien bezieht, die offenbar aus seiner Feder stammen. Auf ihre eigene Weise ist es ihnen gelungen, ein sehr kurzweiliges Debütalbum zusammenzustellen, das sich eben nicht sehr schnell abnutzt, sondern bei mehrfachem Hören immer wieder Neues entdecken lässt. Was mich eben auch für die Zukunft noch einiges von diesem Quartett erwarten lässt. Als Anspieltipp sei mal "Misera venere reprise" genannt, auf dem Gast Aldo Milano schöne Flötenparts beisteuert.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2013