CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Nathan Frost - Synecron
(52:01, Privatpressung, 2013)

Virtuose Musik lebt selbstverständlich vom Können der beteiligten Künstler. Bassist / Keyboarder Nathan Frost hat dafür u.a. so illustre Namen wie Virgil Donati (u.a. Planet X), Marco Minnemann (u.a. Steven Wilson), Derek Sherinian (u.a. ex-Dream Theater) und Marco Sfolgi (u.a. James LaBrie) mit ins Boot geholt, weswegen auf "Synecron" im übertragenen Sinne kein Auge trocken bleibt. Seit mehr als 13 Jahren widmet sich Nathan Frost der übergreifenden Metal Fusion zwischen Neo Klassik und Prog Metal, wobei er in erster Linie sein Geld als Videogame Entwickler verdient. "Synecron" klingt dann auch folgerichtig wie ein Planet X Ableger (Derek Sherinian fungierte teilweise als Produzent), einer Verbindung aus Prog Metal und Jazz Rock / Fusion, wie auch gewisse Anleihen an etwas überladene, High Speed Videogame Musik nicht von der Hand zu weisen sind. An was dieses Album trotz aller tatkräftiger Unterstützung und technischer Qualität hinkt, ist zum einen die inhaltliche Qualität der Songs, denen mitunter eine einheitliche Linie abhanden gekommen ist und die mehr nach einer Aneinanderreihung von solistischen Fingerfertigkeiten klingen, denn nach stimmigem Songmaterial. Zum anderen klingen manche Keyboardsounds erschreckend platt und fast schon billig, während ebenso die Melodielinien bisweilen zu belanglos und arg beliebig geraten sind. So schwankt dieses Album eindeutig zwischen klanglicher und kompositorischer Uneinheitlichkeit und gelegentlichem spieltechnischem Aufhorchen. Damit leider insgesamt ein recht durchschnittliches Werk.

Kristian Selm



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