CD Kritik Progressive Newsletter Nr.79 (12/2013)

Deafening Opera - Blueprint
(54:01, Privatpressung, 2013)

Natürlich muss Werbung für ein Album immer etwas blumiger, eine Spur übertriebener klingen. Doch die Gratwanderung zwischen Erwartungshaltung und Realität darf nicht zu weit auseinander gehen, denn schon macht sich beim Rezipienten ein gewisser Frust breit. Deafening Opera werden laut Promozettel als Mischung zwischen Porcupine Tree und Riverside, als weit umfassende Grenzgänger zwischen den unterschiedlichen Stilen umrissen. Okay, die 2005 in München gegründete Band bevorzugt einen modernen Prog / Kunst Rock Stil, doch die Vergleiche hinkten unweigerlich, finden nur wenig sofort erkennbare Vergleichsmomente, auch wenn man natürlich mit bekannten Namen eher die Aufmerksamkeit erreicht. Deafening Opera sind eindeutig im verschnörkelten Heavy Rock verwurzelt und schielen mit ihrem zeitgemäßen Ansatz nicht unbedingt auf die selige Vergangenheit. Man mag es mal atmosphärischer, zumeist kerniger, gerade die art-rockige Direktheit wird immer wieder durch kleinere Spielerei verschönert. Die Kompositionen haben Punch, eine gewisse Eigenständigkeit. Zwar hat die weitgehend melodische Heavy Mixtur viele gute Momente, aber es fehlt eben irgendwas komplett Unverwechselbares, die Griffigkeit bzw. der Arrangement-mäßige Kniff, der etwas länger haften bleibt. Wie so oft, kann einem der eigene Höreindruck, z.B. auf der Website der Band, die über die Linkliste unserer Homepage zu erreichen ist, mehr Aufschluss über das eigene Gefallen bringen.

Kristian Selm



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