CD Kritik Progressive Newsletter Nr.78 (08/2013)
Sunpath - Under ice
(32:25, Privatpressung, 2013)
Die Stuttgarter Prog-Formation Sunpath zeigt sich auf der aktuellen EP auch Artrock und Funk, vor allem aber traditioneller Rockmusik gegenüber aufgeschlossen. Das aufmachende, kräftig losrockende Titelstück hat sogar einen Rap-beeinflussten Part abbekommen. "This is the river" und "You never know the truth" sind vergleichsweise ruhiger und einheitlicher gestaltet. Beim Höhepunkt, dem zehnminütigen "Father", klingt Sänger Ralf Kierspel wie eine leicht verschnupfte Mischung aus Paul Roberts (Sniff'n' The Tears) und T-Bone Burnett, er klingt also ziemlich großartig. Die Hervorbringer der gelegentlich harschen Kritiken, die der Frontmann auch schon mal einstecken musste, haben vermutlich zu sehr mit dem Metal-Maß gemessen - und ein in dem Sinne typischer Shouter ist Ralf freilich nicht. In Summe gibt es hier 32 Minuten gut gemachte, melodische Rockmusik mit Anspruch aus deutschen Landen.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2013