CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Locanda Delle Fate - The missing fireflies...
(35:03, AltrOck Productions, 2012)
Locanda Delle Fate gehören zu den ganz wenigen Bands, deren Ruf sich gerade mal auf ein Album gründet "Forse le lucciole non si amano più" erschien zwar erst 1977 und damit relativ spät in den 70ern, gehört aber definitiv in jede gut sortierte 70er Jahre Italo Prog Sammlung, da dieses Album einfach durch seine sanfte Schönheit und melodische Eleganz beeindruckt und heute noch zu den absoluten Klassikern aus Italien zu rechnen ist. "The missing fireflies..." ist trotz des etwas in die Irre führenden in Englisch gehaltenen Titels die rein italienisch gehaltene Aufbereitung des Vermächtnisses der Band. Enthalten sind hier u.a. drei bisher unveröffentlichte und aus Platzmangel bzw. technischen Gründen nicht auf dem ursprünglichen Album enthaltene Titel, die - und jetzt kommt's - von einem Großteil der Originalmannschaft und mit Original Instrumentarium ganz aktuell aufgenommen wurden. Gerade mal 20 Minuten neues Material - neben den drei unveröffentlichten Titeln noch eine Neuaufnahme des bereits auf dem Debüt enthaltenen "Non chiudere a chiave le stelle" - bekommt man geboten. Doch die Qualität spricht letztendlich für sich, denn der elegische, mit mediterraner Leichtigkeit versehene Progressive Rock aus Bella Italia hat auch heutzutage nichts von seiner Strahlkraft eingebüsst. Um auf eine angemessene Laufzeit zu kommen, wurden dann noch drei historische, einigermaßen gut anhörbare Liveaufnahmen aus dem Jahr 1977 dazugepackt und fertig ist das Rund-Um-Sorglos Paket aus südlichen Gefilden. "The missing fireflies..." ist eine schöne Vervollständigung der Geschichte von Locanda Delle Fate, die damit einen würdigen Abschluss erfährt.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012