CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Lana Lane - El Dorado Hotel
(62:31, Think Tank Media, 2012)
Nachdem es um Lana Lane etwas länger als gewohnt recht ruhig geworden war, kehrt die amerikanische Sängerin mit "El Dorado Hotel" und damit mit einem richtigen Paukenschlag zurück. Der "Queen of Symphonic Rock" hat die Pause keineswegs geschadet, denn zusammen mit ihrem Ehemann Erik Norlander hat sie wieder eine kraftvolle, überaus gelungene Melodic Rock Scheibe vorgelegt, die den schwachen Vorgänger "Red Planet Boulevard" aus dem Jahr 2006 sofort vergessen lässt. Das fängt schon sehr verheißungsvoll mit dem rund 8½-minütigen Opener "A dream full of fire" an, der mit mächtigen, powervollen Melodien beeindruckt und zudem genau die richtige Verbindung aus eingängiger Härte und sinfonischer Vollbedienung abliefert. Und genau nach diesem Rezept funktioniert auch der Rest von "El Dorado Hotel". Lana Lane setzt ihr kraftvolles Organ bestens in Szene, während die instrumentale Begleitung mal härter, mal hymnischer agiert, aber immer griffig auf den Punkt gebracht wird. Ob man dies nun als AOR, Melodic Rock oder Symphonic Rock einordnet, ist letztendlich egal, die Musik wurde professionell und souverän umgesetzt und eingespielt. Neben den satten Gitarrenriffs, sind es vor allem die Tasten, die dieses Album keineswegs allein auf die Stimme beschränken. Durch die wohl dosierte Keyboarduntermalung Erik Norlanders, die zwischen etwa klebrigen Fanfarensounds, geschmackvollen Synthiespielereien von Vergangenheit bis Moderne und weichen Mellotronteppichen wandelt, erfährt das Material eine souveräne Veredlung. Auch die Arrangements wirken insgesamt wieder packender als im direkten Vergleich zu den Vorgängerwerken. "El Dorado Hotel" ist in jeglicher Hinsicht ein typisches Lana Lane Album, gehört jedoch zweifellos zu den besten Veröffentlichungen, die uns die Dame aus dem sonnigen Kalifornien bisher präsentierte.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012