CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

A Liquid Landscape - Nightingale express
(52:13, Glassville Records, 2012)

Atmosphärische, melancholische Tonfolgen mit gewissem Tiefgang haben mittlerweile eine eigene Nische in der Rockmusik gefunden und manifestiert. Die niederländischen Newcomer A Liquid Landscape waren bereits mit Bands wie Anathema, Riverside und Karnivool auf Tour und sind ganz grob gesprochen in einem ähnlichen Fahrwasser unterwegs. Man vertraut auf die stimmungsvolle Schlagseite der vorher genannten Vertreter, das musikalische Konzept von A Liquid Landscape setzt auf Stimmungstiefe und sachte emotionale Ausbrüche, weit weniger auf Härte und Heavyness. Dabei lebt das Material auf "Nightingale express" weit weniger vom kalkulierten Spiel von laut und leise, sowie expressiver Virtuosität, sondern das Album gleicht einem traurigen, gitarrendominierten Fluss voll fragiler Schönheit, das stilistisch irgendwo zwischen Alternative / Post und Art Rock tendiert. Stimmungen und Konzept greifen souverän ineinander, die Songs wirken kompakt und souverän eingespielt, doch leider schleicht sich auf gesamte Spieldauer so etwas wie eine gewisse Ähnlichkeit ein. A Liquid Landscape sind zweifellos auf dem richtigen Weg, mit einem Schuss mehr Originalität darf hier zukünftig noch mehr erwartet werden. Bis dahin ist "Nightingale express" ein moll-lastiger Zeitvertreib für trübe Gedanken.

Kristian Selm



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