CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Instrument - Olympus Mons
(44:15, Brokensilence, 2012)

Im Zeitraum von einem Jahr hat die bayrische Formation Instrument ihren zweiten Longplayer komponiert, aufgenommen und produziert. Während man live das Line-Up um einen zweiten Gitarristen erweitert, funktioniert der wuchtige Sound im Studio eben auch in Dreierbesetzung. "Olympus Mons" gibt sich inhaltlich oftmals als instrumentale Mixtur aus gitarrengetriebenem Alternative Rock und mit Dynamikschwankungen arbeitendem Post Rock. Die Band entfernt sich bewusst vom schlichten Vers-Chorus-Vers Format, die wenigen Gesangslinien setzen sich deswegen nicht sofort fest, sondern sind mehr als eine weitere Facette im individuellen Klang Kosmos zwischen Breaks und Atmosphäre positioniert. Im Infozettel der Plattenfirma wird mit den Namen Mogwai, Tortoise und Motorpsycho aufgewartet, doch Instrument sind keinesfalls so wuchtig wie die erwähnten Kollegen, ihr Spiel mit dem Laut-Leise Kontrast ist ebenfalls weit weniger ausgeprägt, sondern fußt traditioneller im Stromgitarren fokussierten Alternative Rock Bereich. Diese Scheibe ist gut durchdacht und kann im Gesamtkontext überzeugen, dennoch fehlen die richtigen Überraschungen, wirkt die Umsetzung trotz teils heftiger Riffattacken bisweilen eine Spur zu träge. Wer jedoch mehr in den oben beschriebenen Stilen zu Hause ist, wird dieses Album sicherlich eine Spur enthusiastischer aufnehmen. Das Album ist übrigens in allen gängigen Formaten verfügbar, sprich als Digipack-CD, LP und Digitaler Download.

Kristian Selm



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