CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Gryffyn - E-Klek-Tik
(74:32, Privatpressung, 2012)
Mark J.T. Griffin, der sich hier kurz und griffig Gryffyn nennt, hatte in seiner Freizeit zunächst Gedichte geschrieben. Dann verschiedene Artikel, u.a. dank seines entsprechenden musikalischen Interesses einen Artikel über Vangelis für ein Yes Fanzine. Über Vangelis ist ein ausgesprochenes Interesse für elektronische Musik entstanden. Mit dem Ergebnis, dass er selbst Musik schrieb und einspielte, was schließlich im selbst produzierten Debütwerk "e-klek-tik" festgehalten wurde. Insgesamt 16 Kompositionen enthält das voll gepackte Album. Wie er selbst sagt, steht er noch am Anfang seiner Entwicklung, was man einigen Titeln auch anmerkt. Beeinflusst von Vangelis, Tangerine Dream, Jarre und anderen Elektronik-Größen, präsentiert er Kompositionen, die meist sehr rhythmusbetont sind. Was bei einem Elektronikalbum im Zweifel natürlich bedeutet, dass dieser programmiert ist. Hier erreicht er meist branchenübliche Qualität, gelegentlich erwische ich mich allerdings dabei, dass mich die rhythmische Unterlegung ein wenig zu nerven beginnt. Auch wird für meinen Geschmack bisweilen zu viel wiederholt. Auf der anderen Seite stehen aber durchaus gelungene Titel, die dafür sorgen, dass dieses Debütalbum in der Gesamtwertung gar nicht mal so schlecht abschneidet. Die Vorbilder werden nicht einfach nur kopiert, sondern er versucht sein eigenes Ding durchzuziehen. Ohrwurm-Melodien wird man auf diesem Album vergebens suchen, was aber jetzt nicht bedeuten soll, dass dem Faktor Melodie keinerlei Bedeutung geschenkt wird. Andererseits geht es ihm aber auch nicht um endlose Synthi-Flächen. Eher um rhythmische, moderne, griffige Elektronikmusik. Kein Album, das auf dem Elektronikmarkt für Aufruhr sorgen wird, aber immerhin ein erster Schritt, der durchaus für Fans dieser Richtung ein Antesten wert sein dürfte.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012