CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Hasse Fröberg Musical Companion - Powerplay
(60:55, Reingold Records, 2012)

Im Flower Kings Mikrokosmos nimmt Hasse Fröberg eine eher banddienliche, unauffällige Rolle ein, auch wenn er vor allem auf der Bühne mit seinem sympathischen Rockstar Gepose die Blicke auf sich zieht. Doch sind es neben Roine Stolt, eher Tomas Bodin oder Jonas Reingold, die spielerisch in den Vordergrund drängen und ebenso mit ihren Soloalben bzw. bei Jonas Reingold mit der Band Karmakanic schon längst aus dem übermächtigen Schatten der Flower Kings herausgetreten sind. So ging "Future past", das erste Album von Hasse Fröberg & Musical Companion, vor zwei Jahren mehr oder weniger komplett unter, mal schauen, ob "Powerplay" hoffentlich ein besseres Schicksal beschert ist. Wie schon der Vorgänger kann auch dieses Album nicht nur mit der wandlungsfähigen, sehr präsenten Stimme von Hasse Fröberg punkten, auch seine Mitstreiter spielen sich mehr als nur souverän durch die musikalische Bandbreite von Retro Prog, Melodic / Hard Rock. Das geht gut ins Ohr, hat eingängige Songlinien, wirkt auf gewisse Weise amerikanisch angehaucht, aber trotzdem bleibt Raum für instrumentale Ausschmückungen und groovigen Rock. Jedoch wird es instrumental niemals zu vertrackt, immer stehen der Song und in erster Linie catchige Harmonien im zentralen Fokus. Die auf gewisse Weise lässigen Songs verfügen über genügend Rockpunch, kurze und prägnante Ausflüge in den Progressive Rock Bereich wirken daneben jedoch keineswegs zu aufgesetzt. Vergleicht man "Powerplay" mit anderen Werken wie z.B. denen von Karmakanic oder Agents Of Mercy, so wirkt bei Hasse Fröberg & Musical Companion vieles geradliniger, straighter, direkter, aber irgendwie spürt man dennoch eine tiefe Verbundenheit zur sinfonisch-progressiven Tradition, ist das Album keine glatt gebügelte Rockscheibe von der Stange. Deswegen Daumen nach oben für dieses Album und gleich noch der Tipp hinterher, ebenso "Future past" eine Chance zu geben.

Kristian Selm



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