CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
4Front - Malice in Wonderland
(47:05, Privatpressung, 2012)
4Front existieren bereits seit über einem Jahrzehnt und wurden ursprünglich von Joe Bergamini (Schlagzeug) und Zak Rizvi (Gitarre, Keyboards) ins Leben gerufen, um in rein instrumentaler Form den klassischen Prog Sound mit einem gewissen technischen Anspruch umzusetzen. Beide sind übrigens auch als Mitglieder der Rush Tribute Band Power Windows aktiv, während Joe Bergamini ebenfalls bei Happy The Man die Taktstöcke schwang. Als Einflüsse werden beim Quartett natürlich Rush, aber u.a. auch Dream Theater, Kansas, Porcupine Tree und Dixie Dregs angeführt, während die Band ebenfalls betont, dass sie zwar auf komplexe Arrangements und ausgefeilte Taktwechsel setzt, aber niemals die technische Seite der Musik zu arg in den Vordergrund stellen möchte. Und dies gelingt auf ihrem aktuellen Werk "Malice in Wonderland" durchaus souverän und vor allem, ohne dass sich Schlagzeuger Joe Bergamini in den Vordergrund drängt. Die Songs gehen gut ins Ohr, das rockig-melodische Songkorsett stimmt und hat einen lockeren amerikanischen Touch, mitunter wartet man aber auch vergeblich darauf, dass gleich Gesang einsetzt. Trotzdem sind die Instrumentalparts immer druckvoll, aber niemals zu eigensinnig in Szene gesetzt. "Malice in Wonderland" enthält 10 abwechslungsreiche Nummern, die meist mit Spiellängen von 4-5 Minuten auskommen, für das Cover Artwork konnte der ebenfalls für Rush Art Designer Hugh Syme gewonnen werden und mit David Rosenthal (u.a. Rainbow, Happy The Man) feiert ebenfalls ein namhafter Kollege einen Gastauftritt. Guter, griffig eingespielter Instrumentalstoff.
Kristian Selm
© Progressive Newsletter 2012