CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Akin - The way things end
(60:41, Progrock Records, 2011)

Ein Digipack als Promo, bei dem das eingeklebte Tray für die CD ziemlich rabiat herausgerissen wurde, was beim darunterliegenden Artwork heftige Beschädigungen hinterließ. Lieblos und ohne Halt liegt beim Aufklappen des Digipacks die darin befindliche CD völlig desorientiert zwischen den zwei Kartonhälften. Soll einem hier die Behandlung der Bemusterungsgrundlage eine gewisse Parallelität zur Musik signalisieren? Nun gut, ganz so zerrissen und zerstörerisch ist die Musik von Akin wirklich nicht. Denn auch wenn die 7-köpfige Band aus Frankreich mit etwas mehr Schwung und gelegentlichem, aber deutlichem Härteeinschlag zur Tat schreitet, so sorgen eben auch klassische Streichinstrumente und Flöte für einen gut austarierten Mix zwischen sinfonischer Musik und moderatem Prog Metal, verpackt in ein songorientiertes, modernes Korsett. Auch die mehr im höheren Bereich intonierende Sängerin Adeline Gurtner setzt mit akzentbefreiter englischer Sprache eine deutliche Duftmarke. Hin und wieder sorgt zudem mehrstimmiger Gesang für mehr vokale Kraft. Während der erste Eindruck noch von etwas Skepsis geprägt ist, da es scheint, als ob die Band nicht so recht zu wissen scheint, ob sie es nun ruhiger oder härter angehen soll, wirkt im weiteren Verlauf der CD doch alles irgendwo logisch aufeinander aufgebaut. Nach dem etwas ungestümen Losholpern folgt eine interessante Verbindung von akustischen und elektrischen Passagen, wobei besonders die Streicher immer wieder für gute Kontrapunkte sorgen. So vergehen die 15 Tracks wie im Fluge und man fühlt sich recht gut und abwechslungsreich unterhalten. Und dies schaffen schließlich nicht unbedingt alle Newcomer.

Kristian Selm



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