CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Cross - Wake up call
(54:14, Progress Records, 2012)

Es ist bereits weit über 20 Jahre her, dass Hansi Cross unter dem Namen Cross sein erstes Album veröffentlichte. Mittlerweile ist er bei Nummer 9 angekommen. Man kann durchaus feststellen, dass er mit seiner Band einen recht eigenen Sound entwickelt hat, der relativ leicht wieder zu erkennen ist. Mit allen positiven wie auch negativen Seiten, denn geändert hat sich am Gesamtsound im Laufe der Jahre nicht so wahnsinnig viel. Geboten wird eine kompetent eingespielte Mischung aus Neo- und Retro Prog. Hansi Cross spielt dabei Gitarren und Tasteninstrumente, zur Band gehören desweiteren Lollo Andersson am Bass und Tomas Mort am Schlagzeug. Tatkräftige Unterstützung erhalten sie durch Gastmusiker, die für ein insgesamt recht wuchtiges, symphonisches Klangbild sorgen. So unter anderem die Geigerin Hannah Sundkvist und Zusatzkeyboarder Mats Bender. Der Makel bleibt der Gesang des Herrn Cross, da hilft auch keine massive Backgroundgesang-Begleitung. Da fehlt völlig das Charisma, was den zwar nicht gerade innovativen, aber doch insgesamt recht ordentlichen Kompositionen einen Punktabzug beschert. Wen das bisherige Schaffen des Schweden begeisterte, der wird auch dieses Album mögen. Mit einer besseren Gesangspräsentation wäre jedoch meiner Meinung nach einiges mehr drin gewesen. Außerdem sollte Cross mal über die Covergestaltung nachdenken. Wenn man Informationen abdruckt, möchte man doch sicherlich, dass der Leser auch in der Lage ist, dies lesen zu können, ohne beim Versuch des Entzifferns in eine mittelschwere Krise zu verfallen - sollte man jedenfalls meinen.

Jürgen Meurer



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