CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Airs - A Rock Opera
(74:10, Privatpressung, 2012)
(Prog-)Rock-Opern Projekt mit Vollbedienung. Alles da! 1. die aparten Kooperationen: Mastermind Steve Brockmann (nordfriesischer Multiinstrumentalist), Floor Kraaijvanger (Superfloor), Gordon Tittsworth (Images Of Eden), Paul Adrian Villareal (Sun Caged). 2. Die Gaststars: Dave Meros und Alan Morse (Spock's Beard). 3. Das Konzept (in diesem Fall eine Vertonung des Romans "Airs" von George Andrade, der sogar auch eigene Sprechparts übernommen hat). 4. die opulenten, Genre-typischen Arrangements. 5. Dem Proggott sei Dank überwiegend auch die tragenden Melodien. Dass man in diesem kritischen Punkt nicht enttäuscht wird, ist eigentlich ab der Eröffnungsnummer "Fateful days" und P.A. Villareals Gesangslinien über einer Savatage-artigen Pianobegleitung klar. Dieses Niveau kann auch zumeist gehalten werden. Mit der möglichen Ausnahme von Antila Thomsen (sorry) ist es gelungen, starke, die Charaktere überzeugend interpretierende Sängerpersönlichkeiten zu gewinnen. Das Material ist sanft bis rockig, wobei es bis etwa auf Savatage- bzw. TSO-Niveau geht. Die notorisch schwer zu definierenden progressiven Anteile verbergen sich vermutlich überwiegend in den Übergängen, Arrangements (vgl. vor allem "Grounded II") und der Gesamtvision. Es dürfte allerdings auch möglich sein, das gesamte Album Melodic Rock-Fans vorzuspielen, ohne dass diese die Rote Karte heben. Besonders positiv fallen die Flügelparts sowie die vielen angenehmen Analog-Sounds (vgl. das Rhodes auf "Flight") auf. Persönliche Highlights bilden die Songs "Annabelle" und "The center".
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2012