CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Richard Wahnfried - Tonwelle
(35:38 + 47:19, MIG, 1981, Reissue)
Im direkten Vergleich mit "Miditation" gefällt die "Tonwelle" sogar noch besser. Die Welle, die "Wahnfried" alias Klaus Schulze '81 mit der Hilfe von Manuel Göttsching (u.a. Ashra (Tempel)) machte, ist schon fast als (leicht krautige) Rockmusik anzusprechen. Das hat viel mit Göttschings wunderbar expressivem E-Gitarrenspiel zu tun, aber auch mit der treibenden, immer fordernder in Ekstasen zu treiben scheinende Rhythmik von Michael Shrieve (drms, u.a. Santana, Stomu Yamashta's Go, Pat Travers, Jonas Hellborg u.v.a.). Es gibt auch Gesang, der von Michael Garvens stammt. Exotischerweise bietet die Doppel-CD auf Disc 1 das Opus im Tempo von 45 rpm und auf Disc 2 in alternativer 33 1/3 rpm-Geschwindigkeit. Beide haben ihren Reiz. Übrigens haben beide Reissues einigen Wirbel verursacht, es war von interessierter Seite von "Lug und Trug" die Rede, ohne das hier breit treten zu wollen. Die Musik hat keine Skandale nötig und verdient Gehör.
Klaus Reckert
© Progressive Newsletter 2012