CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
Soniq Theater - Overnight sensation
(53:27, Privatpressung, 2012)
Alfred Müller hat es geschafft - das Dutzend ist voll. Es handelt sich tatsächlich bereits um das zwölfte Soloalbum des ehemaligen Rachel's Birthday Keyboarders, das er unter dem Pseudonym Soniq Theater veröffentlich hat. Im Wesentlichen ist er sich und seinem Stil treu geblieben. Es gibt insgesamt 11 Songs mit Spielzeiten zwischen 3 ½ und 6 Minuten. Also der übliche Aufbau eines Soniq Theater Albums. Und natürlich geben die Keyboards wieder den Ton an, was sonst. Begleitet von programmierten Rhythmen. Auch das ist nahe liegend. Dabei ist der Großteil im symphonischen Bereich angesiedelt - auch das kennt man von ihm. Die Melodien sind wieder gut ausgearbeitet, manches bleibt sogar im Ohr hängen. Über die programmierten Rhythmen lässt sich natürlich wieder trefflich streiten - aber das wird wohl immer so bei Soniq Theater bleiben. Wer also gut mit seinen alten Alben klar gekommen ist, wird sicherlich auch am aktuellen Werk Freude haben. Mir scheint trotz aller Müller-typischen Sounds eine vorsichtige Kursänderung erkennbar zu sein, denn zur Albummitte hin kommen dann doch einige modernere, in Teilen zumindest mehr in die Elektronik-Ecke ausgerichtete Kompositionen vor. Das geht sogar stellenweise so weit, dass Techno-Beeinflusstes aus den Boxen strömt. Das muss dem Symphonik-Freund nicht unbedingt gefallen, aber ich finde es auf jeden Fall erfreulich, dass es auch mal Versuche gibt, neue Wege zu gehen, sich in etwas anders geartete Bereiche vorzuwagen, wenn auch erst mal vergleichsweise schüchtern.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012