CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

7for4 - Contact
(51:36, MGI Records, 2001)

Höchste Zeit, den Erstling dieser deutschen Traumformation (vgl. vornestehender Konzertbericht) die gebührende Würdigung im PNL zu verschaffen. Apropos verschaffen: Mit diesem Band-Debüt verschaffte sich die Formation um Wolfgang Zenk (guit; Ex-Sieges Even) erstmals Gehör in der Prog- und Gitarrenszene. Die Besetzung mit Markus Grützner (bss), Markus Froschmeier (key) und Klaus Engl (drms) ist übrigens bis heute konstant geblieben. Konstanz auch bei generellem Konzept und Spielstärke. Schon vor 11 Jahren konnten diese "anonymen Pentatoniker" so ziemlich alles und jeden an die Wand spielen, ohne dabei aber unhörbares Gefreake abzuliefern. Im Gegenteil: Beispielseise das Bass-Intro und die zart streichelnde Gitarrenmelodie der Eröffnungsnummer "X-Dreams" bleibt eine Wohltat. Das schon mit irrem Gelächter anhebende "Tokamak" zeigt allerdings, dass man gegebenfalls auch anders kann. "La Provence" hat leider neben großer melodischer Schönheit ab Minute 5 auch die Hypothek eines Funky-Fusion-Keyboard-Solos zu tragen, dessen Sound so klingt, wie wenn der Autor mit den Lippen trompetende Elefantenbabys nachzuahmen versucht. Der feurige Zigeunerjazz des "E-Gyptian" macht das schnell vergessen und leitet zum Höhepunkt der CD, zu den "Highlands" über. Das akustisch-verträumt anhebnde Träumerei "Rushian" wird auch heute noch auf Konzerten gegeben - nur zu verständlich. Das Wechselspiel zwischen Bass und akustischer Gitarre erinnert übrigens tierisch an die entsprechende Passage von Dire Straits "Telegraph Road". Aber Wolfgang hat ja ohnehin einen großartigen Knopfler am Start, wenn er das will. Der früher mal obligatorische eine Track mit Gesang ist "Catking", das durch Greg Kellers Vortrag zu Progrock wird. Schnell, viel zu schnell ist mit "Subspace dstortion" das Ende einer Scheibe erreicht, die man nur schwer wieder aus dem Player bekommt. Außer vielleicht für ein anderes 7for4-Album...

Klaus Reckert



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