CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)
New Goblin - Live in Roma
(46:14 + 52:13, Privatpressung, 2012)
Nach langer Pause, zwischenzeitlicher Re-Union mit dem hervorragenden Album "Nonhosonno" und erneuter Pause sind die italienischen Horrorfilm-Soundtrack-Spezialisten wieder zurück. Meist stellt sich dann die Frage, in welcher Besetzung es diesmal sein mag. Mitbegründer und entscheidender Faktor ist sicherlich Keyboarder Claudio Simonetti, es gibt aber auch Alben ohne ihn, bei denen Keyboarder Maurizio Guarini agiert. Wer greift also diesmal in die Tasten? Die überraschende Antwort: beide! Mit geballter Keyboardkraft wird hier also ihre Instrumentalmusik live präsentiert, und da auch Ur-Gitarrist Massimo Morante mit von der Partie ist, kann man durchaus von den klassischen Goblin sprechen. Dass sie sich aber New Goblin nennen, liegt wohl an der Tatsache, dass die ursprüngliche Rhythmusfraktion ausgewechselt wurde. Dass ein Bassmann sich Namensrechte gesichert hat, soll schon bei ganz anderen Bands vorgekommen sein. Jetzt sind weder Pignatelli (Bass), noch Marangolo (Schlagzeug) dabei. Stattdessen - keine Überraschung - bilden Simonettis Mitstreiter bei seiner post-Goblin Band Daemonia, also Titta Tani (Schlagzeug) und Bruno Previtali (Gitarrist bei Daemonia, Bassist bei New Goblin), die Rhythmustruppe. Gespielt werden sämtliche Goblin Klassiker. Ob jetzt "Roller", "Tenebre", "Zombi", "Suspiria", "Goblin", "Phenomena", "Profondo Rosso", "Nonhosonno" - alles dabei! Keine Ahnung, wie das Bühnenbild wohl aussah (vielleicht hing ein Zombie am Glockenseil?) - auf jeden Fall ist dies eine sehr lebendige Aufführung gewesen, die richtig Spaß macht und die Goblin in Bestform zeigen. Und das hier sind ohne jeden Zweifel die wahren, echten Goblin!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012