CD Kritik Progressive Newsletter Nr.75 (07/2012)

Moon Safari - The Gettysburg address
(48:14 + 50:30, Blomljud Records, 2012)

Nach drei Studioalben liegt nun das erste Live-Album der jungen Band aus Nordschweden vor. Und bei diesem ersten Live-Dokument machen die Jungs (fast) alles richtig. Mitgeschnitten wurde ihr Auftritt auf dem "Rites of Spring Festival", der am 20. Mai 2011 stattfand. Daher auch der Albumtitel. Geboten wird ein feiner Querschnitt aus ihren drei Alben. Das Zusammenschneiden ist hervorragend gelungen, die Live-Stimmung ist auf dem Album gut eingefangen worden. Was die 6 jungen Schweden (mittlerweile ist mit Sebastian - Orgel, Mellotron, Percussion, Gesang - der dritte der Akesson-Brüder mit an Bord) hier präsentieren, ist hoch professionell. Der Auftritt hat den Musikern offenbar sehr viel Spaß gemacht - und das merkt man entsprechend auch diesem Album an. Diese Gute-Laune, die ja durch die Musik der Schweden eh schon ausgestrahlt wird, ist ansteckend. Den Auftakt macht, für eine derart begabte Gesangstruppe ja nicht wirklich naheliegend, ihr Instrumental-Klassiker "Moonwalk", gefolgt von zwei Nummern ihres aktuellen Studioalbums. Ausgesprochen gut kommt beispielsweise ihre Live-Version von "Yasgur's farm" an. Das Highlight des letzten Albums "Heartland" fehlt ebenso wenig wie ihr bisheriges Magnum Opus "Other half of the sky". Lediglich "The ghost of flowers past" vermisse ich, da dies bei allen Konzerten, die ich von Moon Safari bisher erlebt habe, stets ein Highlight gewesen ist. Souveräne Gesangsleistungen (allen voran von Keyboarder Simon Akesson) und spürbare Spielfreude - das ergibt schlichtweg ein klasse Live-Album. Nachtrag: was ich gerade erst sehe: die Fotos von Front- und Backcover stammen ja tatsächlich aus dem Hause PNL, von Herrn Klaus Bornemann, um genauer zu sein.

Jürgen Meurer



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