CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)
Oort - Oort
(66:22, Privatpressung, 2010)
Oort ist ein französischer Newcomer, der eindeutig dem Neo-Prog Genre zugeordnet werden kann. Wobei, so ganz neu nun auch wieder nicht, immerhin gibt es die Band - in unterschiedlichen Besetzungen - seit 1993. Eine ziemlich lange Anlaufzeit also für ihr 2010 erschienenes Debütwerk. Als Haupteinflüsse benennen sie auf ihrer Homepage bekannte Größen wie Marillion, Kansas, Ange, Camel. Keine schlechten Adressen also, und teils Bands, die über außergewöhnlich gute Sänger verfügen. Das kann man bei Oort zwar nicht wirklich behaupten, aber insgesamt geht der Gesang, wenngleich die Stimme gelegentlich etwas dünn klingt, doch in Ordnung. Gesungen wird in Französisch, doch keineswegs derart ausdrucksstark wie beispielsweise von Ange-Mastermind Christian Decamps vorgeführt. Ihre Songs sind nett anzuhören, beweisen bisweilen ein gutes Gefühl für feine Melodien. Keys und Gitarren arbeiten mannschaftsdienlich, nette Akzente weiß die Flöte zu setzen, die Sänger Jean-Luc Spehner spielt (aber bitte jetzt keinen Gabriel-Verschnitt erwarten!). Als grober Anhaltspunkt mögen beispielsweise ihre Landsleute Raison de Plus dienen. Ordentliches Debüt.
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012