CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)

Knight Area - Nine paths
(61:47, Sensory / The Laser's Edge, 2011)

Mit "Nine paths" legen Knight Area ihr mittlerweile viertes Album vor und der holländischen Band ist es wiederum gelungen, ihre Art von sinfonischem Neo Prog / Retro Prog weiter zu perfektionieren und einmal mehr ein durchaus ansprechendes Werk vorzulegen. Auf inhaltliche Überraschungen wartet man hier zwar vergeblich, aber dennoch gelingt es dem Quartett, sich in ihrer Nische einmal mehr als souverän kultiviert zu präsentieren. Hier bekommt man einfach alles, was man von einer überdurchschnittlichen Sinfonic Scheibe mit dem Hang zu melodiebeladener Eleganz erwarten darf: die Harmonien gehen sofort gut ins Ohr, die Soloparts sind niemals zu offensiv, aber sehr geschmackvoll und elegant in die Songs integriert und auch wenn vieles klingt, als ob man es schon sehr oft gehört hat, so gelingt dennoch so etwas wie eine eigenständige Sichtweise mit einem ordentlichen Punch und nie zu offensiver Riffakrobatik. Dass diese anscheinend plakative und oft gehörte Interpretation in diesem Genre nicht immer funktioniert und man eben doch das gewisse Händchen für den finalen Schliff benötigt, bewiesen leider die weiter vorne im Heft vorgestellten Arena, die gegen die Holländer von Knight Area klar den Kürzeren ziehen. "Nine paths" bietet genau die Musik, die man von einem guten, handwerklich und kompositorisch gut gemachten Neo / Retro Prog Album erwarten darf, selbst wenn die Holländer nicht davor gefeit sind, dass auch sie mitunter sich etwas unter Wert verkaufen. Trotzdem: eine durchaus schöne Scheibe - nicht mehr und nicht weniger.

Kristian Selm



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