CD Kritik Progressive Newsletter Nr.74 (02/2012)
FreddeGredde - Thirteen eight
(70:40, White Knight Records, 2011)
Dieses Album kam zeitgleich mit Altenbergers "Elf Entdecker" Album (siehe vorne) und auch hier lag ich zunächst falsch. Das Digipack-Frontcover zeigt einen jungen Mann mit einer akustischen Gitarre, auf einer Couch sitzend, umgeben von weiteren Gitarren, Akkordeon, Tasten, Panflöte etc. Wohl ein weiterer Oldfield-Verschnitt, ist mein erster Gedanke. Aber damit liegt man bei "Thirteen eight" nicht wirklich richtig. Zwar spielt ein gewisser Fredrik Larsson - Künstlername Fredde Gredde - hier mit Ausnahme des Schlagzeuges alles selbst, aber ein "Tubular Bells" Klon ist dies definitiv nicht geworden. Es geht mit akustischer Gitarre los, aber schon bald wird der Sound recht mächtig - Breitwand-Symphonik-Sound, der mit ordentlichem Gesang versehen aufhorchen lässt. Dieser junge Musiker weiß mich tatsächlich zu beeindrucken. Er könnte in vielerlei Hinsicht gut zu Moon Safari passen, der Name muss in diesem Zusammenhang einfach fallen. Alles hat hier Hand und Fuß. Wenn man bedenkt, dass er fast alles im Alleingang eingespielt hat, kann man nur Respekt zollen, denn nach einem reinen Soloausflug klingt dies nicht unbedingt. Und im Laufe der Zeit stelle ich auch fest, dass ich die Stimme wirklich mag. Mit Larsson, der wohl schon auf eine gewisse Popularität dank YouTube verweisen kann, rückt ein weiteres großes Talent aus Schweden ins Blickfeld. Auf "Thirteen eight" funktioniert die Verbindung aus rockigen und balladesken Parts, Prog-Elementen und Pop-Ausflügen auf weiten Strecken ganz hervorragend. Kein wildes Gefrickel, keine Fingerfertigkeitsübungen, einfach gut gemachter melodiöser Prog mit Pop-Anteil. Gefällt zunehmend!
Jürgen Meurer
© Progressive Newsletter 2012